#024 Borkheide ein Flugplatz und seine Geschichte – visitFläming Podcast!

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Drei Anflugversuche benötigen Flugkapitän Peter Schulze und seine Besatzung am 16.11.1989, um die Iljuschin IL18 mit der Kennung DDR-STE auf der nur 800 Meter kurzen Graspiste des Flugplatzes Borkheide sicher zu landen. 

Wer mehr über die Interflug erfahren möchte, findet hier ein tolles Buch darüber: INTERFLUG: Die Fluglinie der DDR, sowie eine DVD mit Originalaufnahmen aus der Zeit der Interflug: Die DDR in Originalaufnahmen – Interflug .

Hallo und herzlich Willkommen zum visitFläming Podcast, Deinem Podcast für die Reise & Erlebnisregion Fläming.

Nach unserem Motto „ Lust auf mehr Fläming“ hörst die Folge 24 des visitFläming Podcast, wozu ich Dich sehr herzlich begrüße!

Um 1900 erst, mit dem Bau eines Bahnhofs an der Berlin – Wetzlarer Eisenbahn fand die Besiedlung des waldreichen Gebietes um die heutige Gemeinde Borkheide statt. 

Schon im Jahr 1909 siedelte sich der Unternehmer, Maschinenbauer und Flugpionier Johannes „Hans“ Gustav Paul Grade im noch sehr jungen Ort Bork, dem heutigen Borkheide an. Nur wenige Tage nach seinem Umzug nach Bork führte Hans Grade am 17. August 1909 den Erstflug mit dem von ihm konstruierten Eindecker „Libelle“ durch und schon am 30. Oktober des gleichen Jahres gewann Hans Grade, der auch als erster Deutscher Motorflieger gilt,  den „Lanz-Preis der Lüfte“ auf dem Flugplatz Johannisthal bei Berlin.

Neben der Errichtung einer Flugzeugfabrik gründete Grade in Bork auch die erste Flugschule Deutschlands in der bis 1914 etwa 130 Flugschüler ausgebildet wurden. In Bork fand er ideale Bedingungen, um seine Flugzeugkonstruktionen zu erproben und den Flugzeugbau voranzutreiben. 

Als historisch anzusehen ist wohl die erste Flugpostbeförderung, die am 18. Februar 1912 auf der Flugroute von Bork nach Brück / Mark durchgeführt wurde. 

Bork war beliebtes Ausflugsziel der Berliner, die Flugzeuge sehen und auch mitfliegen wollten. Es entstanden Landhäuser und Gärten. 

Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurden Flugzeugbau – Aktivitäten in Deutschland mit dem Versailler Vertrag verboten, sodass viele Flugzeugbauer, so auch Hans Grade, auf den Fahrzeugbau umschwenkten. 1946 verstarb Hans Grade in Borkheide und erhielt von der Gemeinde ein Ehrengrab. 

Nach Kriegsende 1945 und dem Mauerbau 1961 kamen die Besitzer der Wochenendhäuser und Gärten immer unregelmäßiger, da insbesondere den Westberliner der Zugang in die DDR abgeschnitten war, viele Häuser zerfielen zusehends und der einstige Glanz erlosch langsam. 

Lange Zeit schlummerte Borkheide vor sich hin, der Flugplatz wurde nicht mehr als ein Solcher genutzt. 

Wachgerüttelt wurde der Flugplatz Borkheide dann wohl durch das sonore Brummen der vier Propellerturbinen der IL 18, die am 16.11.1989 aus Berlin-Schönefeld kommend, bei mehreren Landeversuchen ihre Kreise über dem Landeplatz drehte, bevor Kapitän Schulze auf der nur 800 Meter langen Piste zur 20.504ten und letzten Landung der Iljuschin IL-18 ansetzte und die Maschine nach nur 500 Meter sicher zum Stehen brachte. 

Von Juni 1964 an war die IL-18 mit dem Kennzeichen DDR-STE im Dienst der Interflug (Fluggesellschaft der DDR) und absolvierte mehr als 34.000 Flugstunden,  bevor sie im November 1989 außer Dienst gestellt wurde.  

Seit 1990 beherbergt das Flugzeug das Hans-Grade-Museum in Borkheide, welches an die Verdienste des Flugpioniers erinnert. Die Hans-Grade-Gesellschaft e.V. hat dazu ein interessante Ausstellung an Bord der Iljuschin eingerichtet, in der Du unter anderem die spektakuläre Landung der Maschine auf Video miterleben kannst, es wird die Geschichte des Flugplatzes erzählt und die Rolle des Flugplatzes in der deutschen Kriegsgeschichte beleuchtete. 

Die aufwendig restaurierte IL 18 steht heute unter Denkmalschutz und ist Eigentum der Gemeinde Borkheide. 

Auf dem Vereinsgelände finden sich noch weitere historische Fluggeräte, unter anderem ein Kamow Ka-26 Mehrzweckhubschrauber mit Koaxialrotor des sowjetischen Herstellers Kamow und eine Let Z-37, besser bekannt als gelber Düngerstreuer, der seinerzeit über die Felder der DDR flog. 

Das Museum wird ehrenamtlich geführt und ist in der Regel vom 1. Mai bis 30. September jeweils am Samstag, Sonntag sowie an Feiertagen in der Zeit von 14 – 17 Uhr geöffnet. 

Sonderführungen können außerhalb der Öffnungszeiten organisiert werden. Alle Infos findest Du auf der Internetseite des Vereins, die wir Dir hier in den Shownotes verlinken. 

https://www.grade-museum.de

Unweit des Flugplatzes befindet sich das „Fliegerheim“, heute Restaurant und Hotel, in dem einst die Flugschüler der Flugschule „Hans Grade“ während ihrer Ausbildung wohnten. 

Hier kannst Du dich kulinarisch verwöhnen lassen, und im Hotel für einen längeren Aufenthalt einchecken. 

Borkheide ist mit dem Auto gut über die A9, Abfahrt Beelitz gut zu erreichen. Wer gerne mit der Bahn anreisen möchte, nutzt die Regionalbahn Berlin – Bad Belzig und steigt am Bahnhof Borkheide aus. Vom Bahnhof zum Flugplatz ist es nur ein kurzer Fußweg bis in die Geschichte dieses historischen Ortes. 

Wir hoffen, dass Du nun noch „Mehr Lust auf Fläming“ hast und dem historischen Flugplatz in Borkheide einen Besuch abstattest. Es gibt vor Ort noch viel mehr zu entdecken, lass Dich einfach überraschen. 

Die Inhalte aller Podcast kannst Du nochmal in Ruhe nachlesen, die Blogartikel dazu findest Du auf unserer Internetseite www.visitflaeming.com 

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